Michele Chiarlo
Talent mit Weitblick
Die allererste Flasche verliess im Jahr 1958 das Weingut. Michele, Sohn von Gründer Pietro und Namensgeber, war da ganze 21 Jahre jung, hatte Talent als Winzer – und als Unternehmer. Die Zukunft des Piemont liegt im Weinanbau, davon war er überzeugt. Er sicherte sich für den Barbera die besten Lagen der Region Astigiana. Dass dieser dort die höchste Qualitätseinstufung DOCG erklomm, war auch sein Verdienst. Nun fehlte ihm noch der Nebbiolo in seiner Sammlung. Nur, gute Lagen für die Königsrebsorte des Piemont stehen nicht im Immobilienteil der ‚Gazetta d’Alba“. Mit dem Glück des Tüchtigen konnte er 1988 und 1989 Parzellen in den ‚Grand-Cru-Lagen‘ Cerequio und Cannubi unweit des Dörfchens Barolo kaufen.
Nebbiolo-Lagen im „Olymp“
Mittlerweile ist mit Stefano und Alberto die dritte Generation der Chiarlos aktiv. Das Wissen der Väter und Grossväter ist das Gerüst ihrer täglichen Arbeit. Längst aber werden die Lagen nachhaltig bewirtschaftet, um resistenter für den Klimawandel zu werden. Frische und Eleganz der Trauben erhält man durch frühe schnelle Lese mit kleinen Teams; im Weinkeller gilt: weniger Holz, schonendste Verarbeitung, behutsame Reifung. Stillstand gibt es hier nicht – das letzte Projekt ist eine charmante Herberge in La Morra, im Herzen des Barolo. Braucht es noch mehr Gründe, um dort hinzufahren und bei einem Barolo oder Barbera von Chiarlo dem besonderen Charakter des Piemont zu erliegen?