1934 war ein Jahr voller Umbrüche und rund um die Schweiz herum waren in der Zwischenkriegszeit die politischen Unsicherheiten sehr gross. Auch in unserem schönen Kanton Schaffhausen gab es einige Herausforderungen – so änderten sich auch die Zeiten im Weinbau, und zwar mit der Gründung der GVS Weinkellerei. Schon 1913, am Vorabend des Ersten Weltkrieges und zwei Jahre nach der Gründung des Genossenschaftsverbandes, forderten die Siblinger Rebleute ein grösseres Engagement, da das Weingeschäft im Argen lag. Während den Zehner- und Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts brachten der Echte und der Falsche Mehltau den Rebbau im Kanton Schaffhausen fast zum Erliegen. In diesen Jahren verschwand die Hälfte aller Reben, viele Betriebe gaben auf. 1931 wurde der Faden aus Siblingen wieder aufgenommen und mit einer Handvoll Pionieren 1934 die GVS Weinkellerei gegründet. Dieser Akt der Selbsthilfe führte unweigerlich zu einem Wiedererstarken des Schaffhauser Weinbaus. 1966 wurde der erste Goldsiegel, die älteste Marke der Weinkellerei, auf den Markt gebracht. Ursprünglich in der Stadt Schaffhausen auf dem ehemaligen Landhaus-Areal gelegen, wurde 1972 das neue Produktionsgebäude im Herblingertal bezogen. Die neuen Produktionsanlagen legten den Grundstein für eine positive Weiterentwicklung bis zum heutigen Tag. Im Jahre 2002 wurde zum ersten Mal die Cuvée Octavia gezeigt – ein neu kreierter Wein und Grosserfolg aus dem Keller bis zum heutigen Tag.
Dann war da noch die Geschichte der Familie Schachenmann. Eine Geschichte einer Dynastie des Weinbaus in der Stadt Schaffhausen. Im Bürgerbuch steht geschrieben: «Item Hans Schachenmann ein Rebmann von Herblingen wurden zu Burgern angenommen fritig vor Valentini 1568 und gibt darum 10 Gulden Juravit». Seit damals gibt es über 400 Nachkommen und unter Albert Heinrich Schachenmann (1878–1935) erreichte das Unternehmen eine ausserordentliche Blüte, was sich insbesondere in den 50er- und 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts manifestierte. 1998 kam es zur Fusion mit der GVS Weinkellerei.
Der heutige Betrieb besticht durch zwei fundamentale Begebenheiten: Die Beherrschung der Kunst, Innovation mit Tradition zu verbinden, und das kompromisslose Bekenntnis zur Qualität. Nicht zu vergessen die vielfach vergessene Systemrelevanz für die rund 120 Winzerinnen und Winzer, die mit der Lieferung ihres schönen Traubenguts an die Weinkellerei ihren Lebensunterhalt bestreiten…