Château Rieussec
Typische Rebsorten des Sauternes sind Sémillon (90 %), gefolgt von Sauvignon (7%) und Muscadelle (3%). Es werden traditionelle und Sauternes-spezifische Anbaumethoden benutzt, und die Weinlese wird unter strenger Auswahl nach Reifegrad der Trauben und der Entwicklung der Botrytis cinera (Edelfäule) durchgeführt. Sie dauert zwischen sechs und acht Wochen von September bis November.
Der Ertrag ist wesentlich geringer als bei anderen Weinen und wird ganz der Natur überlassen. Gewöhnlich geht man im Médoc von einer Flasche pro Rebstock aus, hier ist es ein Glas Wein pro Rebstock!
Das Weingut wird von Eric Kohler, dem technischen Leiter der bordelaiser Châteaux geleitet. Bei seiner Arbeit stehen ihm der Winzermeister Jean de Roquefeuil und der Kellermeister Bertrand Roux zur Seite.
Im 18. Jahrhundert gehörte die Domaine de Rieussec zum Mönchskloster Carmes de Langon. 1790 wurde sie im Zuge der französischen Revolution beschlagnahmt und anschließend an Monsieur Marheilhac, den damaligen Eigentümer des Château La Louvière in Léognan, verkauft.
Zur Zeit der Klassifizierung von 1855 wurde die Qualität der Lage von Château Rieussec, das damals Monsieur Mayne gehörte, als Premier Cru Classé von Sauternes und Barsac gewürdigt. In der Folgezeit wechselte das Anwesen häufig den Besitzer: Auf Charles Crepin (um 1870) folgten Paul Defolie (1892), Monsieur Bannil (1907), die Familie Gasqueton (Eigentümer des Château Calon-Ségur in Saint Estèphe), P.F. Berry während des Weltkriegs (ein amerikanischer Staatsbürger und Schwager des Vicomte von Bouzet), Monsieur Balaresque (1957) und schließlich Albert Vuillier (1971), ein leidenschaftlicher Liebhaber der Süßweine von Sauternes.