Grappa Stravecchia di San Leonardo

Gegründet 1724 und seither im Besitz der Familie Guerrieri Gonzaga. 25 Hektar Rebfläche, bestockt mit Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc und Carmenere.
Das die Italiener gewaltige Bordeaux-Blends hervorbringen können, weiss man spätestens seit den Super Tuscans. Das man dafür jedoch nicht zwingend in die Toskana reisen und Fantasiepreise bezahlen muss, flüsterten sich lange Zeit bloss Kenner hinter vorgehaltener Hand zu. Bis die renommiertesten Wine-Guides Italiens 2007 einen Trentiner als einen von bloss 5 Weinen mit der höchstmöglichen Punktezahl auszeichneten: Den San Leonardo 2003. Der San Leonardo 2011 wurde erst kürzlich zum besten Wein Italiens gekrönt.

Das Weinanbaugebiet Trentino befindet sich in der Region um die Stadt Trento nördlich des Gardasees und grenzt im Norden an Südtirol an. Es umfasst rund 9.000 Hektar Rebfläche. Trentino und Südtirol gelten offiziell als eine Weinbauregion. Haben doch die beiden Gebiete etliches gemeinsam, die Dolomiten, einige Gletscherseen und große Wälder. Aber meist werden in Weinführern die beiden Gebiete separat vorgestellt. Das macht Sinn, zwar sprechen viele Winzer im Trentino ebenfalls deutsch, aber in Bezug auf den Weinanbau unterscheiden sich die Regionen ganz deutlich.
Im Unterschied zu Südtirol herrscht in Trentino ein wärmeres Klima. Dadurch und auf Grund der meist weniger steilen Hänge kann hier eine größere Fläche für den Anbau von verschiedensten Rebsorten genutzt werden. Zwar gibt es im Trentino ebenfalls den Vernatsch, der hier aber als Schiava bezeichnet wird, doch die Stars unter den roten Sorten sind die autochthonen Teroldego und Marzemino. Weiter kommen dazu der Pinot Nero und Cabernet Sauvignon sowie etwas Merlot. Bei den Weißweinen ragen hinter dem Chardonnay, Pinot Grigio, Pinot Bianco und die autochthone Sorte Nosiola heraus. Außerdem wird hier noch Müller-Thurgau angepflanzt. Rund 70 Prozent der gesamten Weinfläche tragen den DOC-Status.