Tief im Süden Italiens, in der Region Basilicata, wird eine der ältesten Rebsorten Italiens angebaut: Aglianico. Man nimmt an, dass der Aglianico von den alten Griechen vor etwa 3000 Jahren nach Italien gebracht wurde, von wo sie sich in die Basilicata und nach Apulien ausbreitete. Auf alle Fälle wird Aglianico seit Urzeiten auf den Hängen des Monte Vulture kultiviert. Der vulkanische Boden und die besonderen klimatischen Bedingungen (strenge Winter und laue Sommer mit beachtlichen Temperaturen zwischen Tag und Nacht erklären die Struktur, Komplexität und die bemerkenswerte Intensität der Düfte in diesen Weinen. Diese schwierigen Bedingungen erklären denn auch die geringe Bevölkerungsdichte und den allgemein tiefen Lebensstandard. Umso faszinierender können die Weine sein, die hier gekeltert werden.
Die einzige DOC der Basilicata betrifft denn auch diese spezielle Sorte; Aglianico del Vulture. Sie dehnt sich im Westen des Monte Vulture (1326 m) auf einer Länge von 55 km und einer Breite von 20 km auf einer Höhe von 400 – 600 m aus und umfasst gerade mal 400 ha. Je weiter man sich vom Vulkan entfernt, desto wärmer und trockener wird das Klima und desto „moderner" wird auch der Weinbau. Aglianico ist eine spätreifende Sorte, nicht selten wird sie als letzte in ganz Italien geerntet.