Gemischter Satz weiss VdP Suisse 2022

Charakter

Ein Jahrgangsunikat das überrascht! Trockener Weisswein!

Terroir

Von ihrem Weingut bieten Roland und Karin Lenz neuerdings auch «Gemischten Satz» an. Die verschiedenen Sorten werden gemeinsam an einem Rebberg angebaut und machen ihn so auch vitaler.

Nun bietet das Weingut Lenz in Uesslingen auch «Gemischten Satz» an. Dabei werden an einem Rebberg mindestens drei verschiedene Weinsorten angebaut. Der grösste Anteil einer Varietät darf nicht grösser als 50 Prozent und der drittgrösste Anteil darf nicht kleiner als zehn Prozent sein. Normalerweise findet man den «Gemischten Satz» nur bei Weissweinen.

Geschichte

Für seinen «Gemischten Satz» hat sich Roland Lenz für die Sorten Muscaris, Bronner und Cal 6-04 entschieden. Man könnte meinen, dass man somit immer einen Drittel jeder Sorte auch im Endprodukt Wein hat, doch es gibt einige Besonderheiten zu beachten: «Vergangenes Jahr hat Muscaris sehr unter dem Frost gelitten», sagt Biowinzer Lenz. «Daher kann man vor allem die Sorte Bronner aus dem Weisswein heraus schmecken, aber genau das macht diese Sorte Wein so spannend – denn eine Sorte kommt immer gut.» Und schmeckt immer ein wenig anders.
Doch das ist nicht der einzige Vorteil: «Bei drei Sorten hat man auch drei verschiedene Eigenschaften. Die Pflanzen helfen sich also gegenseitig, etwa durch das Wurzelsystem oder hormonelle Stoffe, die durch die Luft übertragen werden», sagt Lenz. Diese Art der Pflanzenkommunikation ist unter Bäumen bereits bewiesen, und das Team des Weinguts hat es sich zur Aufgabe gemacht, dies auch bei den Reben zu beweisen.

Lenz Weingut

Das Weingut Lenz in Iselisberg, unter der Leitung von Roland und Karin Lenz, wurde im Jahr 2015 und 2018 zum "Biowinzer des Jahres" ernannt, eine Auszeichnung unter dem Patronat der Fachzeitschrift Vinum und dem Dachverband der Schweizer Knospe-Betriebe BIO SUISSE. Das Weingut erstreckt sich über 27 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, wovon 22 Hektar mit Reben bestockt sind, und zählt zu den führenden Demeterweingütern der Schweiz.

Roland und Karin verkörpern den Geist der nachhaltigen Weinproduktion durch ihre starken Engagements für biologischen Anbau, Permakultur und die Förderung der Traubensortenvielfalt. Roland Lenz' Entscheidung für den Bioweinbau wurde von persönlichen Erfahrungen mit einer Pestizidallergie beeinflusst.

Seit dem Jahr 2023 verfolgt das Bioweingut Lenz eine klare Strategie: die ausschließliche Fokussierung auf pilzwiderstandsfähige Rebsorten. Über 30 robuste Sorten dienen als Grundlage für die Herstellung von mehr als 50 verschiedenen Weinen. Dies ist jedoch nicht das Ende der Innovation. In Zusammenarbeit mit dem renommierten Schweizer Rebzüchter Valentin Blattner werden in den Muttergärten des Weinguts über 100 neue interspezifische Sorten entwickelt. Um Platz für diese Neuerungen zu schaffen und die Biodiversität zu erhöhen, wurden rund 15 Prozent des Betriebs gerodet.

Thurgau

In den sechs Weinbaugebieten im Thurgau gibt es rund 160 Rebbewirtschafter (darunter auch viele Kleinsterzeuger im Nebenerwerb) und 36 Kellereibetriebe. Die führenden Weinbaubetriebe sind im Branchenverband Thurgau Weine (BTW) organisiert, der ihre Interessen im Verband Thurgauer Landwirtschaft, im Branchenverband Deutschschweizer Weine und nach aussen hin vertritt.